Mittwoch, 13. Februar 2013

FIV - Kein Todesurteil!!

Das Feline Immundefizienz Virus, auch „Katzen-Aids“ genannt, ist eine lebenslange virale Infektionskrankheit von Katzen. Das Virus schwächt das Immunsystem und löst Folgeerkrankungen aus, die zum Tod führen. Es ähnelt damit dem Auslöser von Aids beim Menschen, ist aber für diesen ungefährlich. 

Wohnungskatzen ohne Kontakt zu fremden Artgenossen sind kaum gefährdet. Zur Hauptrisikogruppe gehören vor allem ältere Freigängerkater mit einem ausgeprägtem Revierverhalten in einer Umgebungen mit hoher Katzendichte, da die Tiere dann häufiger in Kämpfe verwickelt werden. Der normale soziale Kontakt zwischen Katzen führt nicht zu einer Ansteckung.

Die Übertragung geschieht durch den Kontakt mit infiziertem Blut oder Speichel, in der Regel ausgelöst durch Bisse. Gelegentlich kommt es zu einer fetalen Infektion über das Muttertier.

Nach der Infektion produziert die Katze sofort Antikörper, ist jedoch nicht in der Lage diese zu besiegen.
Typische Symptome sind Fieber, Abnahme der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und eine krankhafte Anschwellung der Lymphknoten. In diesem Stadium erholen sich die Tiere in der Regel sehr schnell und die Krankheit kommt eine Zeit lang zum Stillstand. Die AIDS-Symptome werden oft erst nach fünf bis zehn Jahren in Form von verzögerten Reaktionen, vorübergehenden Lähmungen und Verhaltensänderungen sichtbar.
Je nach Stadium der Erkrankung treten weitere Symptome, wie schlechtes Fell, Fieber, Durchfall, chronische Entzündungen (Bindehaut-, Zahnfleisch-, Maulschleimhautentzündung), starke Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit auf. Bei Ausbruch der AIDS-Symptome liegt bei Mortalitätsrate bei ca. 5 bis 25% innerhalb des nächsten Jahres.

Die Krankheit ist nicht heilbar. Erkrankte Tiere sollten vom Freigang ausgeschlossen werden, um fremde Katzen nicht infizieren zu können. Normale soziale Kontakte ohne Revierkämpfe führen allerdings nur sehr selten zu einer Ansteckung.

Leider kommt es gelegentlich vor, dass Tiere noch vor Ausbruch der eigentlichen Krankheit aus Unwissen und Angst heraus euthanasiert werden.


Hier ein Fallbeispiel:


Tarzan ist sechs Jahre alt, als bei ihm die Diagnose gestellt wird. Er ist nur eine Haaresbreite dem frühzeitigen Tod entkommen. Seine Besitzerin hat ihn und ihre anderen beiden Katzen auf mögliche Krankheiten untersuchen lassen wollen und ließ einen Bluttest durchführen. Knapp eine Woche später kam die Dame mit ihren Katzen erneut in die Praxis, um die Ergebnisse abzusprechen. 
Hier stellte sich heraus, dass Tarzan FIV positiv ist, die anderen beiden Katzen glücklicherweise negativ. Sie hat sie allesamt aus dem Tierheim. Tarzan kam als letzter in die Familie. 

Aus Angst um ihre anderen beiden Tiere, bat sie direkt darum, den hübschen Kerl einschläfern zu lassen. Ihn wieder zurück ins Tierheim zu geben kam für sie nicht in Frage. Lange sprach die Tierärztin auf sie ein. Sie war fest davon überzeugt, dass es das Beste für den Kater wäre. Warum? Er hat krankheitsbedingt ein schwaches Immunsystem, ist anfälliger für Krankheiten und leidet häufiger unter weichem Stuhlgang. Er benötigt lebenslang Medikamente und sollte aufgrund der Stuhlproblematik ausschließlich Nassfutter zu sich nehmen. 

Absolut unverständlich ihm darum das Leben nehmen zu wollen, zumal er nicht einmal annähernd im Endstadium seiner Krankheit angekommen ist. Es gibt genügend Methoden, einer Katze Medizin zu verabreichen, ohne dass es ein Martyrium für sie wäre. Und so teuer ist das Nassfutter nun auch nicht, um solch eine Entscheidung zu rechtfertigen. Auch die Option mit dem Tierheim wäre sinnvoller gewesen, denn auch die FIVchen dort werden regelmäßig an liebe neue Besitzer vermittelt.

Anfangs wurde in der Praxis noch vermutet, der Kater wäre ein Freigänger und könnte vielleicht fremde Katzen anstecken. Aber nicht einmal das traf zu. Tarzan war ein reiner Wohnungskater. Desweiteren war die Wahrscheinlichkeit, dass die anderen beiden Tiere sich infizieren, nur sehr gering. Sie haben es in den letzten zwei Jahren nicht getan, warum dann jetzt? Revierkämpfe untereinander fanden nicht statt.

Die Euthanasie sollte noch am gleichen Tag erfolgen. Nach kurzer Überlegung im Kollegium entschied sich die Tierärztin dazu, dem armen Kerl eine Chance zu geben und nahm ihn bei sich auf. 
Selbstverständlich hofft sie, dass ihr FIV negativer Kater sich nicht ansteckt. Aber auch wenn dieser Fall eintreten sollte...man kann die Krankheit zwar nicht heilen, aber mit der richtigen medizinischen Behandlung hinauszögern. Nicht selten haben die betroffenen Tiere eine ganz normale Lebenserwartung. Die Vermeidung von Stress und der regelmäßige Kontrollbesuch beim Tierarzt sind hierfür allerdings zwingend erforderlich. 


Nun ein Aufruf an alle betroffenen Katzenbesitzer:


FIV IST KEIN TODESURTEIL!!! Eine Euthanasie sollte lange überlegt werden und nur dann zur Option stehen, wenn es tatsächlich keine anderen Möglichkeiten mehr gibt und das Tier große Qualen erleiden sollte oder eine ernste Gefahr für andere Tiere darstellt.
Höhere Tierarztkosten sind keine Rechtfertigung. Mit so etwas muss man immer rechnen, wenn man sich dazu entscheidet, einem Tier ein zu Hause zu schenken.

Unser Kasimir leidet ebenfalls unter einer Erkrankung (Feline Lower Urinary Tract Disease / FLUT), weswegen er lebenslang Medikamente benötigt und genau wie Tarzan ausschließlich Nassfutter angeboten bekommt. Dennoch würde mir natürlich niemals  in den Sinn kommen, ihn deswegen einschläfern lassen zu wollen. 

Gebt Eurem Notfellchen eine Chance. Es wird es Euch danken.... ;)






2 Kommentare :

  1. Meiner Familie und mir ist vor einiger Zeit eine Katze zugelaufen, die ziemlich kränklich aussah. Da wir Angst um die Kleine hatten, sind wir mit ihr zu einem befreundeten Tierarzt gefahren, der uns sagte, dass sie neben Futter und Ruhe ein Mittel gegen Ohrinfektionen brauche. Er empfahl uns einen Shop im Internet www.vets4petz.nl, der verschiedene Medizin für Tiere anbietet. Dort fanden wir CleanAural und der Katze geht es wieder super! Ich kann diesen Shop nur empfehlen, denn er bietet große Auswahl und die Preise sind auch sehr gut!

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    1. Liebe Claudia,

      vielen Dank für Deinen Tipp!! Ich werde mir den Shop auf jeden Fall anschauen. Desweiteren freue ich mich natürlich sehr, dass es deiner Maus wieder besser geht. :)

      Ganz liebe Grüße und noch ein schönes Pfingstwochenende! ;)

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