Donnerstag, 7. Februar 2013

Das perfekte Dinner...

In den letzten Jahren ist das Angebot an Tiernahrung erheblich gestiegen. Die Produktvielfalt ist beinahe unüberschaubar geworden. Erhältlich sind diverse Kitten- und Welpenfuttermittel, Futter für besonders aktive Tiere, Futter für die gemütlichen Vierbeiner, Futter für die Oldies. Auch Spezialnahrung für Tiere mit bestimmten Bedürfnissen sind fast in jeder Zoohandlung erhältlich. Katzen würden Wiskas kaufen, heißt es in der Werbung. Aber ist das tatsächlich so? Wäre das die erste Wahl unserer Vierbeiner?

Kaum ein Thema spaltet so sehr die Meinung der Tierbesitzer. Einige glauben, dass die Hersteller schon wüssten, was das Beste für ihr Tier wäre und vertrauen diesen blind. Wiederum andere schwören auf BARF (Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung), für sie käme Dosen- oder gar Trockenfutter niemals in die Tüte. Den Mittelweg zu finden ist scheinbar nicht so einfach.

Wichtig zu wissen ist es, dass Hund und Katz zur Ordnung der Karnivoren (v. lat. caro, carnis ‚Fleisch‘; vorare ‚fressen‘, ‚verschlingen‘) gehören. Das bedeutet, sie ernähren sich hauptsächlich von Fleisch. Ihr Darmsystem ist wesentlich kürzer als das unsere und kann Getreide kaum verdauen. Daraus ergibt sich, unseren Lieblingen möglichst viel Fleisch zu servieren. Aber was ist eigentlich genau drin im Futter? Besonders große Fleischstücke und saftige Soße versprechen die Hersteller. Hier lohnt es sich, einmal genauer auf die Zusammensetzung zu achten.

Bei den wenigsten Futtersorten ist der Inhalt zufriedenstellend. Besonders beim Trockenfutter. Hier stehen oft Mais und Reis an erster Stelle. Teilweise fehlt das Fleisch komplett und es wurde lediglich Fleischaroma hinzugefügt. Dieses Futter können die Tiere aufgrund der Aufschlüsselung der Getreidesorten zwar verdauen, das heißt aber noch lange nicht, dass es gesund für sie ist. Wir Menschen könnten uns ja theoretisch auch von tonnenweise Süßigkeiten ernähren...

Gutes Trockenfutter erkennt man an der Deklaration der Inhaltsstoffe. Fleisch gehört an die erste Stelle. Dort sollte Fleischmehl (getrocknet und gemahlen) aufgeführt sein. Viele Hersteller benutzen als Angabe die Menge des Frischfleisches. Dieses hat nach der Trocknung aber erheblich an Gewicht verloren und würde in dem Zustand einen wesentlich geringeren Prozentsatz ausmachen. Tierische Nebenerzeugnisse sollten ebenfalls vermieden werden. Dies kann nämlich vom Schnabel bis hin zur Feder alles mögliche sein und wird lediglich als billiger Füllstoff verwendet, der dort, genau wie auch Zucker, nichts zu suchen hat. 

Für Katzen ist ein komplett getreidefreies Futter am sinnvollsten, dieses können sie am besten verdauen. Leider ist die Auswahl hier nicht sehr groß. Auch die Kosten sind natürlich höher. 
Hunde können einen Teil Getreide besser verwerten, häufig hilft es ihnen sogar bei ihrer Verdauung. Aber auch hier sollte dieses nur einen geringen Anteil der Zutaten ausmachen. 

Beim Nassfutter ist es schon einfacher, eines mit hohem Fleischgehalt zu finden. Aber auch hier ist Fleisch nicht gleich Fleisch. Bei den meisten Futtersorten, die in der Werbung groß vorgestellt werden, kann man nicht nachvollziehen wie viel und welches Fleisch tatsächlich im Futter ist. Häufig findet man die Angabe "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, davon 4% Huhn". Dies ist alles andere als nachvollziehbar und sehr fragwürdig. Auch hier sollte genau auf die Deklaration geachtet werden. Immer mehr Dosennahrung wird sehr offen deklariert. "65% Fleisch vom Huhn" wäre ein positives Beispiel.

Da Katzen Wüstentiere sind und von Natur aus sehr wenig trinken, ist Nassfutter bei ihnen immer die erste Wahl. Dass Trockenfutter die Zähne reinigt ist ein großes Ammenmärchen. Wir Menschen verhindern schließlich auch kein Zahnstein, in dem wir genügend Kekse essen.
Der Mittelweg ist wahrscheinlich die beste Lösung. Suri bekommt 50% Nassfutter und 50% Trockenfutter. So hat sie was zu knabbern und die Kosten halten sich ebenfalls im Rahmen (Nassfutter ist in der Regel teuer). Dazu hat sie immer frisches Wasser bereit stehen. Wir haben einen Katzenbrunnen, der die Katzen nebenbei noch zum Spielen anregt. Kasimir hingegen bekommt ausschließlich Nassfutter. Aufgrund seiner Struvitsteinerkrankung ist es von größter Bedeutung, dass er genug Flüssigkeit aufnimmt. Da er nur sehr selten trinkt, bekommt er zusätzlich noch einen Schuss Wasser ins Futter gemischt. Damit verfahren wir sehr gut, er hat seit Monaten keinen Kristall mehr im Urin gehabt. 
Meine Hunde bekommen fast ausschließlich Trockenfutter, ab und an mal eine Dose. Auch sie haben immer genügend Wasser zur Verfügung. 
Katzen trinken nur sehr selten dort, wo sie fressen, darum sollte man den Wassernapf immer etwas entfernt vom Futterplatz aufstellen.

Wenn man wirklich gutes Futter sucht, dann lohnt es sich auf jeden Fall etwas genauer hinzuschauen und sich nicht immer alles aufschwatzen zu lassen, was in der Werbung so erzählt wird. Es gibt mittlerweile schon viele Hersteller, die offen deklarieren und getreidefreies Futter anbieten. Dabei muss gutes Futter nicht immer teuer sein. Die Preisspanne einer 200g Nassfutterdose beträgt zwischen 0,50 und 3,00€. Das teure ist aber nicht immer die bessere Wahl. Für gutes Trockenfutter muss man dagegen schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Ein 2kg Beutel kostet ca. 20€ aufwärts.

Hier habe ich noch einmal einen super Buchtipp: Katzen würden Mäuse kaufen

In diesem Sinne wünsche ich Euren Fellnasen einen guten Hunger!


MEEEIINS!!! Wolverine wollte nicht teilen! :D

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