Freitag, 30. Oktober 2015

Miaufinder 2 - Katzen-Stalking leicht gemacht!

Wir dürfen gerade ein neues Katzenortungsgerät testen. Darüber möchte ich nun berichten...

Voller Vorfreude öffnete ich vorgestern Abend das Paket. Zum Lieferumfang gehören das Empfangsgerät (inklusive Batterien), ein Sender (inklusive Batterie), ein Netzkabel, ein Tütchen Kabelbinder und die Anleitung.


Die Katzen selbst hatten natürlich mehr Interesse am Karton und den rollenden Batterien. ;)


Die erste Inbetriebnahme erfolgte recht intuitiv; die Anleitung brauchte ich dafür nicht. Zu aller erst öffnete ich mit Hilfe eines kleinen Kreuzsschraubendrehers den Sender und setzte die Batterie ein. Das Batteriefach des Empfängers lies sich ohne Schraubendreher öffnen.


Nach dem ersten einschalten wurde der Sender direkt auf dem Display des Empfängers angezeigt. Eigentlich alles ganz einfach. Als ich den Sender nun an Kasimirs Halsband befestigen wollte, stellte ich fest, dass ich es noch einmal mit dem Schraubendreher öffnen musste. Zwischen der äußeren Abdeckung und dem Batteriefach befindet sich nämlich eine Zwischenabdeckung für die Batterie. Das Halsband muss zwischen die Batterieabdeckung und der äußeren Abdeckung gelegt werden. Dann wird der Sender erst wieder zusammen geschraubt. So ist gewährleistet, dass er auch wirklich am Halsband bleibt. Ein Blick in die Anleitung hätte mir wahrscheinlich diese Mühe erspart. Aber Frauchen ist ja ungeduldig und lernt lieber aus Erfahrungen.


Am Sender befindet sich eine Antenne, welche mit Hilfe eines Kabelbinders am Halsband befestigt werden kann. Da wir ein Stoffhalsband besitzen, war der Kabelbinder allein allerdings nicht ausreichend. Wir haben die Antenne einfach unter den Verstellmechanismus des Halsbandes geklemmt. Ein Kabelbinder zur Stabilität wurde dennoch genutzt.

Als ich Kasimir sein Halsband umlegte, schnurrte er. Wirklich zu stören schien es ihn offensichtlich nicht. Der Sender ist in etwa so groß wie unser vorheriger Sender des Loc8tor Plus. Eine zusätzliche Schutzhülle ist nicht erforderlich. Der Sender ist spritzwassergeschützt.


Was mir sofort auffiel war, dass der Sender selbst nicht piept, wenn man ihn ortet. Das finde ich ein wenig schade, da unsere erster Kater damals auf das Piepen konditioniert war und mir während der Ortung direkt entgegenkam. Teilweise brauchte ich nicht einmal vor die Tür zu gehen. Ich habe nur das Empfangsgerät eingeschaltet. Wenn der Kater in der Nähe war und sein Halsband piepte, wusste er sofort, dass es Zeit war, nach Hause zu kommen. Wenn er das Halsband mal verloren hatte, dann war dieses Piepen ebenfalls sehr nützlich. Insbesondere bei Dunkelheit, in dichten Sträuchern oder im Laub war es durch das akustische Signal leicht zu finden. Da Kasimir regelmäßig sein Halsband verliert, bin ich schon sehr gespannt, wie die erste Suche danach verlaufen wird.




Kasimirs Revier:


Kasimirs komplettes Revier wird durch die rote Linie gekennzeichnet. Meist hält er sich aber ausschließlich in dem grün umrandeten Bereich auf. Bis nach Hause (roter Pfeil) sind das ca. 120 Meter Luftlinie.



Tag 1:

Endlich war es soweit: Kasimir ist das erste Mal mit Sender auf Wanderschaft gegangen. Natürlich bin ich ihm unauffällig mit dem Empfangsgerät gefolgt. Ich hatte fast immer ein Signal. Gelegentlich brach es ab. Wenn ich aber ein Stückchen auf uns ab ging, war es schnell wieder da. Nach einer halben Stunde entdeckte ich Kasimir sogar in einem der Nachbargärten. Natürlich rief ich ihn nicht; ich gönne ihm seinen Freigang von Herzen.

Direkt nach Anbruch der Dunkelheit machte ich mich mit dem Empfänger bewaffnet auf den Weg zu den Gärten, in denen Kasimir sich hauptsächlich aufhält. Bereits nach ein paar Schritten empfing ich das erste Signal! Kasimir war tatsächlich in der Nähe. Da ich davon ausgehe, dass dies auch sonst der Fall ist und unser Großer bloß nicht gefunden werden will, versuchte ich meinen Optimismus etwas zu drosseln. Am Zaun angekommen wurde das Signal stärker. Bereits 50% wurden mir angezeigt. Also begann ich den Kater zu rufen. Je stärker das Signal wurde, desto enthusiastischer rief ich nach ihm. Bei ca. 85% konnte ich ihn dann endlich in der Dunkelheit erkennen. Es hat geklappt. Dank des Ortungssystems konnte ich meinen Kater das erste Mal seit wirklich langer Zeit bei Anbruch der Dunkelheit nach Hause locken. Ich bin wirklich begeistert und freue ich schon auf die nächsten Tage.



Tag 2:

Die nächste Ortung gestaltetet sich leider etwas schwieriger. Diesmal suchte ich am frühen Vormittag nach Kasimir, da ich in der Nacht selbst unterwegs war und ihn nicht unnötig einsperren wollte. Nachdem ich absolut kein Signal bekam, entschied ich mich, einmal um die Häuser herum zu gehen, um es von der Seite zur Hauptstraße hin zu probieren. Auf dem Weg dorthin traf ich ein nettes Pärchen, welches neugierig auf das Empfangsgerät reagierte. Ich erfuhr, dass ihnen der Neubau links neben Kasimirs Eigenheim (so nenne ich das Haus, in dessen Garten er sich bevorzugt aufhält) gehöre und er dort regelmäßig durch die Katzenklappe käme. Sie fanden das Gerät so interessant, dass sie sich direkt an der Suche beteiligten. Oben an der Straße hatte ich plötzlich wieder ein Signal. Zu diesem Zeitpunkt redete ich mir noch ganz fest ein, dass er nicht über die Straße laufe. Leider riss es direkt wieder ab, sodass wir erst einmal weiter die Straße hoch gingen. Bei der nächsten Einfahrt trafen wir auf einen weiteren neugierigen Herren. Er berichtete, dass Kasimir regelmäßig durch seinen Garten husche und lies uns aufs Grundstück. Außerdem habe ich erfahren, dass fast jeder in dieser Wohngegend selbst mindestens eine Katze hat. Nachdem wir eine Weile auf dem Grundstück herum liefen, hatten wir irgendwann plötzlich wieder ein Signal. Darum entschied das nette Pärchen, bei ihren Nachbarn über den Zaun zu steigen. Das Grundstück grenzte an dem Garten, in dem wir uns gerade befanden. Von dort aus kletterten wir dann weiter aufs Grundstück von Kasimirs Eigenheim. Da sahen wir ihn dann im Nachbargarten sitzen. Widerwillig kam er mit nach Hause. Diesmal war die Ortung wesentlich schwieriger, aber nicht unmöglich. Letztendlich habe ich unseren Kater finden können und brachte ihn wohlbehalten nach Hause.



Tag 3-5:

Die nächsten Tagen verliefen recht unkompliziert. Bei Anbruch der Dunkelheit mache ich ich auf die Suche nach Kasimir und bekam im Bereich der Gärten sofort ein Signal. An der Stelle, wo das Gerät am stärksten ausschlug, begann ich zu rufen. Innerhalb kürzester Zeit verstärkte sich das Signal weiterhin, so dass ich wusste, dass Kasimir mich gehört haben muss und mir offensichtlich entgegen lief. Innerhalb weniger Minuten kam er dann mit mir nach Hause.



Tag 6:

Am 6. Tag wollte ich Kasimir gegen 20 Uhr herein holen. Leider bekam ich absolut kein Signal. Darum beschloss ich, wieder um die Wohngegend herum zu gehen und es von der anderen Seite zu probieren. Auch da lieb ich erfolglos. Ich bin jedes einzelne Grundstück abgegangen. Keine Spur von Kasimir. 


Als ich mich wieder auf den Rückweg machte, bekam ich plötzlich ein schwaches Signal. Allerdings von der anderen Straßenseite. Bislang hatte ich mich immer eingeredet, dass unsere Kater dieser große und stark befahrene Gewerbestraße nicht überquere. Unser Wohngebiet ist schließlich groß genug, warum sollte er es verlassen?! Mit einem ganz mulmigen Gefühl in der Magengegend überquerte ich die Straße. Das Signal wurde tatsächlich stärker. Ich hoffte, dass mich niemand sehe und betrat das Grundstück. Im Garten angelangt zeigte mir das Empfangsgerät bereits 50% an. Da es stockdunkel war konnte ich natürlich kaum etwas sehen. Das Signal führte mich weiter bis zum Ende des Gartens zum Zaun des angrenzenden Nachbargartens. Da ging es für mich leider nicht mehr weiter. Ich war mittlerweile in einem neuen Wohngebiet angelangt und hätte einmal ganz herum gehen müssen, um das geortete Grundstück betreten zu können. Darum entschied ich mich, leise zu rufen. Nachdem ich nach knapp 10 Minuten keinen Erfolgt hatte (das Signal schwankte zwischen 50 und 60 % und wurde nicht stärker), Entschied ich mich, es doch noch einmal von der anderen Seite zu probieren. Plötzlich hörte ich hinter mir ein leises maunzen. Kasimir! 
Der gelbe Bereich kennzeichnet Kasimirs "neues" Revier. An der Stelle, wo sich das Ausrufezeichen befindet, bekam ich das erste Signal (1 %). Die Stelle mit dem Kreuz kennzeichnet den Fundort. Beide Orte sind ca. 80 Meter Luftlinie von einander entfernt.

Ich habe keine Ahnung, aus welcher Ecke er gelaufen kam. Innerhalb des dunklen Gartens fand ich nicht einmal mehr die Lücke, durch die ich in diesen hinein kam. Kasimir zeigte mir glücklicherweise den Weg und forderte mich maunzend auf, ihm zu folgen. Nun waren wir wieder an der großen Straße. Es herrschte ein reger Verkehr. Ich bezweifelte, dass wir dort ohne Ampel herüber kommen könnten. Kasimir belehrte mich eines Besseren. Irgendwann war sie halbwegs frei. Ich wollte allerdings keinesfalls zuerst rüber stürmen, da ich nicht wusste, wie lange Kasimir brauchen würde, um mir zu folgen. Die nächsten Autos kamen näher, als wartete ich. Was macht mein Kamikaze-Kater? Rennt einfach rüber. Ich habe schon das schlimmste kommen sehen, aber er schaffte es glücklicherweise. Natürlich warnte ich die Autos mit weit ausgebreiteten Armen. In meiner hellblauen Schlafhose und den pinken Gummistiefeln wirkte ich sicherlich etwas befremdlich und irre. Aber das war mir in dem Moment völlig egal. 

Natürlich wollte Kasimir, dass ich ihm durch die Gärten folge. Mit mir außen herum gehen, wollte er auf gar keinen Fall. Natürlich ging das nicht, ich passe einfach nicht durch die Öffnung eines Jägerzauns. Er forderte mich dennoch maunzend auf, ihm zu folgen. Darum steckte ich einen Fuß durch die Öffnung und tat so, als würde ich es probieren. Dabei huschte auch er durch die Lücke. Und nun nahm ich meine Beine in die Hand. Ich entfernte mich vom Gründstück und rannte so schnell ich konnte um das Wohngebiet herum, um ihn von der anderen Seite zu rufen. Dabei hatte ich natürlich die Befürchtung, dass er zurück laufen könnte, wenn er merkt, dass ich ihm nicht auf gleichem Wege folgte. Aber mein Plan ging auf. Ich war schneller als er und wartete an der anderen Seite. Er lief meinem Rufen entgegen und folgte mir in die Wohnung. 

Nun habe ich die Gewissheit. Unser Kater verlässt das Wohngebiet und läuft über die stark befahrene Straße zum nächsten Wohngebiet. Ob ich ihn künftig jemals wieder guten Gewissens wieder nach draußen lassen kann? Eines ist sicher: Damit muss ich jetzt leben. Ich werde diese Situation nicht ändern können. Einen Streuner wie Kasimir kann man nicht einsperren. Wenigstens habe ich nun die Gewissheit und kenne (hoffentlich) sein komplettes Revier. Ich kann nur hoffen, dass weiterhin alles gut gehen wird.

Abholen werde ich ihn von dort hinten aber sicherlich nicht mehr. Ich denke, er lief nur darum so knapp über die Straße, weil er auf mich warte. Als er merkte, dass ich ihm nicht folge, rannte er in letzter Sekunde noch rüber. Ich selbst wollte nicht zuerst laufen, weil ich nicht abschätzen konnte, wie lange er brauchen würde, um mir zu folgen. Allein ist er sicherlich achtsamer und konzentrierter und kann die Gefahr besser abpassen. 

Kasimir kommt ursprünglich aus der Hannover Innenstadt und ist stark befahrene Straßen und fließenden Verkehr gewöhnt. Er ist nun knapp 13 Jahre alt und bislang unfallfrei durchs Leben gekommen. Ich wünsche ihm einen Schutzengel, der gut auf ihn aufpasst. Gerne würde ich mein Schmusemonster noch viele Jahre bei mir haben. 



Der weitere Verlauf:

Die nächsten Tage verliefen glücklicherweise wesentlich unspektakulärer. Ich ortete Kasimir täglich gegen 18 Uhr bei den Gärten in unserem Wohngebiet. Dank des Senders fand ich ihn sofort und musste nicht ins Ungewisse hinaus rufen. Seit einigen Tagen kommt er sogar wieder allein nach Hause. Zwar meldet er sich nicht mehr, wartet aber in unmittelbarer Nähe des Kellereinganges. Durch den Sender weiß ich sofort, wenn er dort angekommen ist. Ich habe in diesem Fall ein Signal von ca. 30%. Dieses Gerät möchte ich auf keinen Fall mehr missen. Insbesondere in der kalten und dunklen Jahreszeit ist es sehr schön, den Streuner schnell ausfindig machen zu können. 


Weitere Informationen zum Miaufinder 2:

Im Vergleich zu unserem alten Peilsender wirkt der Miaufinder 2 wesentlich hochwertiger. Das Empfangsgerät liegt gut in der Hand. Auch das Display mit Touchpad-Funktion gefällt mir gut. 
Die lange Betriebszeit gefällt mir besonders gut. Bislang mussten wir das das Empfangsgerät nicht ein einziges Mal aufladen; die Akkustand beträgt noch immer 99%. Und auch der Sender selbst verbraucht kaum Energie. 
Bislang hat Kasimir sein Halsband noch nicht verloren. Ich bin darum noch ein bisschen besorgt, ob ich den Sender in diesem Fall sofort wieder finden würde, da er ja selbst nicht piept oder blinkt. Was aber sicherlich sehr hilfreich sein wird, ist die Temperaturanzeige. Auf dem Display des Empfangsgerätes wird die Temperatur des Senderstandortes angezeigt. So kann man die Umgebung besser schätzen. 



Vor- und Nachteile vom Miaufinder 2:

Vorteile:
+ im Vergleich zum Loc8tor Plus ist die Reichweite wesentlich größer

+ das Empfangsgerät ist hochwertig verarbeitet und dank dank farbigem Touchscreen intuitiv zu bedienen
+ 10 Katzen könnten gleichzeitig geortet werden
+ geringer Stromverbrauch
+ funktioniert auch durch Wände hindurch
+ die Temperatur des Standortes der Katze wird angezeigt
+ der Sender ist wasserdicht; eine zusätzliche Schutzhülle ist nicht nötig

Nachteile:
- der Sender piept oder blinkt nicht während der Ortung
- der hohe Anschaffungspreis des einzelnen Senders
- die Antenne stört ein wenig


Fazit des Tests:

In den letzten Wochen bereitete mein Kater mir wirklich Sorgen. Tagelang kam er nicht nach Hause und schien unauffindbar zu sein. Dank des Sender kenne ich nun sein komplettes Revier und weiß, wo er sich aufhält. Da ich ihn so täglich holen konnte, kommt er in den letzten Tagen auch wieder selbstständig nach Hause. Durch den Miaufinder 2 weiß ich immer, wann er vor der Tür steht. Und auch sonst habe ihn immer finden können. Beim Loc8tor Plus Ortungsgerät war das leider nicht der Fall. Darum möchte ich den Miaufinder 2 nicht mehr missen und bin nun wesentlich entspannter, wenn unser Streuner mal wieder auf Tour ist. 

Ich bin sehr gespannt, ob die Ortung auch noch so gut funktionieren wird, wenn das Halsband verloren geht. Dies blieb mir bislang glücklicherweise erspart. Kasimir hält sich bevorzugt in verwinkelten Ecken und Sträuchern der Nachbargärten auf. Die Suche nach dem Halsband wird auf jeden Fall eine große Herausforderung darstellen. Ich werde selbstverständlich weiterhin über den Miaufinder und seine Eigenschaften berichten. 

Erhältlich ist der Miaufinder 2 über folgende Internetseite:
https://www.miaufinder.com/de