Montag, 11. März 2013

Feline Lower Urinary Tract Disease (FLUTD) - Struvitsteine bei Katzen

Über die Krankheit

FLUTD ist eine Erkrankung der ableitenden Harnwege bei Hauskatzen (insbesondere Katern) und zeigt sich in häufigerem Urinieren kleiner Mengen, Schmerzäußerungen beim Urinieren und Blut im Urin. Häufig wird die Katzentoilette komplett gemieden, da diese mit negativen Assoziationen belegt ist.
Der Verlauf kann sehr dramatisch sein. In den ersten Stunden versuchen die Tiere vergeblich Harn abzusetzen. Sie zeigen Schmerzlautäußerungen, belecken den Penis und zeigen Angstsymptome: Die Tiere verkriechen sich häufig. Nach ein bis zwei Tagen zeigen sich Fressunlust, Erbrechen Teilnahmslosigkeit, Absinken der Körpertemperatur, erhöhter Atemfrequenz und Abnahme der Herzfrequenz. Löst sich der Harnstein nicht, führt diese Komplikation ohne Behandlung zum Tod.

Meist wird zuerst eine Urinuntersuchung durchgeführt. Der Nachweis von Blut in Urin ist ein wichtiges Diagnosekriterium für eine FLUTD. Darüber hinaus ist der pH-Wert und das Vorkommen von Harnkristallen zu prüfen.
In der Blutuntersuchung sollten insbesondere die Harnstoff-, Kreatinin- und Kalium-Werte überprüft werden.

Struvitkristalle bilden sich vermehrt bei alkalischem ph – Wert (> 6,4).
Futter mit niedrigem Wassergehalt, verbunden mit der Eigenart der Katzen wenig zu trinken, führt zu stark konzentriertem Urin, was die Bildung von Struvit fördert. Die kleinen Kristalle (Harngrieß) verstopfen dann die Harnröhre. Die Struvitsteine können über ein ph-Wert absenkendes Futter oder Medikamente wieder aufgelöst werden. Dabei ist es ganz wichtig, den ph-Wert des Urins regelmäßig zu überprüfen. Das geht am Besten mit speziellen Teststreifen aus der Apotheke, welche direkt unter den Strahl gehalten werden. Bei zu stark übersäuertem Urin kann es nämlich zu verstopfenden Oxalatsteine in den Harnwegen kommen, welche unmittelbar operativ entfernt werden müssen, da diese nicht medikamentös gelöst werden können.
In beiden Fällen muss der Blasenverschluss selbstverständlich sofort behandelt werden, da dieser sonst im schlimmsten Falle zum Tode führen kann.

Typische Anzeichen eines Verschlusses sind:

- Probleme beim Urinabsatz
- unruhiges Verhalten
- ständiges maunzen oder sogar schreien
- Rückzug
- exzessives Lecken der Genitalien

Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine Umstellung des Futters unumgänglich!!!
Zwar gibt es verschiedenste Trockenfuttersorten, die für die Erkrankung geeignet sein sollen, dennoch sind diese aus medizinischer Sicht nicht zu empfehlen. DER ALLERWICHTIGSTE FAKTOR IST NÄMLICH DIE WASSERERHÖHUNG!!! Nassfutter ist daher auf jeden Fall vorzuziehen, Trockenfutter MUSS angefeuchtet werden. Trinkt die Katze sehr wenig, sollten dem Nassfutter zusätzlich Wasser beigemengt und ihr außerdem weitere Flüssigkeiten (z.B. Katzenmilch, Brühe) angeboten werden.

Handelt es sich um ein hochwertiges Nassfutter (frei von Getreide und Zucker, mit einem ausgeglichenen Calcium/Phosphor-Verhältnis), dann muss nicht zwangsläufig auf Spezialfutter zurückgegriffen werden. Die Zugabe von DL-Methionin, welches den Harn ansäuert, kann auch eigenhändig erfolgen. Häufig ist dies die bessere und auch günstigere Lösung. Die fertigen Spezialfutter haben zwar bereits DL-Methionin zugesetzt, dafür ist die weitere Zusammensetzung leider nicht immer sonderlich hochwertig. Auch werden diese Futtersorten meiner Meinung nach völlig überteuert angeboten.
Natürlich ist auch in diesem Fall ist eine regelmäßige ph-Wert-Kontrolle zwingend erforderlich, um eine dauerhafte Übersäuerung und die damit verbundene Oxalatsteinbildung zu verhindern.

FLUTD am Beispiel von Kater Kasimir

Unser Kasi ist ebenfalls ein "Struvitchen". Vor einigen Jahren musste er eine Operation aufgrund völlig verstopfter Harnwege über sich ergehen lassen. Daraufhin bekam er von seinem ehemaligen Besitzer nur noch spezielles Futter. Als er zu uns kam, konnten in seinem Urin einige Kristalle nachgewiesen werden, diese waren allerdings noch kein Grund zur Sorge. 
Seitdem er bei uns war, lies er jegliches Spezialfutter links liegen. Darum entschieden wir uns für ein normales, aber dennoch hochwertiges Premium-Nassfutter. Zusätzlich bekommt er täglich 3 Guardacid-Tabletten, welche durch den Inhaltsstoff DL-Methionin den Harn ansäuern. Auf Fertig-Spezialfutter verzichten wir komplett. Außerdem lassen wir regelmäßig seinen Urin untersuchen. 
Die Kristalle haben sich nun gänzlich aufgelöst, seit seiner ersten Untersuchung damals ist sein Urin vollständig kristallfrei. Vor kurzem habe ich sogar einen Anruf unserer Tierärztin erhalten. Sie wollte den genauen Namen der Tabletten wissen, da sie so begeistert von seinen Werten war und das Medikament gern in ihrer Praxis anbieten würde.
Ich selbst habe von den Tabletten durch eine Freundin erfahren, welche ebenfalls Veterinärmedizin studiert hat und als Tierärztin tätig ist. Erhältlich sind diese in jeder Apotheke.




Hier habe ich noch einen sehr informativen Beitrag finden können, der das Thema ebenfalls behandelt:
http://cuxkatzen.de/html/harnverlegung.html

Und hier noch ein Link zu den Tabletten:
Guardacid-Tabletten










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